Schulen - Abschlüsse & Möglichkeiten

Wer seinen Schulabschluss für eine allgemeinbildende Schule (also Hauptschule, Realschule, Gymnasium, etc.) in der Tasche hat, besucht daraufhin in der Regel eine Berufliche Schule, um sich aufs Berufsleben vorzubereiten. Alle Schulen, die mit einem beruflichen oder einem berufsorientierten Abschluss enden, nennt man „Berufsbildende Schulen“. Du kannst dort ebenso einen höheren schulischen Abschluss machen, mit dem du dann die Möglichkeit hast, auf eine Fachhochschule oder Universität zu gehen. Hinter dem Sammelbegriff „Berufsbildende Schulen“ verbergen sich in Baden-Württemberg sechs Schularten. Wir geben dir hier einen kurzen Überblick. Wenn du noch Genaueres (z. B. Aufnahmebedingungen oder Ausbildungsinhalte) wissen willst, erfährst du das auf der Webseite des Kultusministeriums Baden-Württemberg:
https://km-bw.de

Schularten Foto

Berufsschule (BS)

Wenn du eine duale Ausbildung machst, gehst du sowohl in den Betrieb als auch zur Berufsschule. Im Unternehmen lernst du den praktischen Teil, während dir die Schule das theoretische Wissen vermittelt, das du für deinen Beruf brauchst.
In die Berufsschule gehst du durchschnittlich eineinhalb Tage pro Woche. Der wöchentliche Unterricht kann aber auch gebündelt, in Blöcken, stattfinden. Je nachdem hast du also Teilzeitunterricht oder Blockunterricht. Bei Letzterem könnte es beispielsweise sein, dass du drei Wochen Berufsschule hast und dann wieder sechs Wochen im Betrieb bist, bevor wieder drei Wochen Unterricht anstehen.

Abschlüsse:

  • Berufsabschluss
  • zusätzlich hast du damit automatisch den Hauptschulabschluss
    bzw. je nach deinen Noten sogar die mittlere Reife

Berufskolleg (BK)

Meist wird unterschieden zwischen BK I (berufliche Grundbildung noch ohne Berufsabschluss; hierfür brauchst du lediglich die mittlere Reife) und BK II (Abschluss: Fachhochschulreife (BKFH); je nachdem sogar mit Berufsabschluss). Die Dauer, sowohl für BK I als auch für BK II, beträgt in der Regel ein Jahr.
Es gibt unter anderem technische, kaufmännische, hauswirtschaftliche oder sozialpädagogische Berufskollegs. Ob etwas für dich dabei ist, findest du am besten heraus, indem du dir die Webseiten der Schulen ansiehst.

Abschlüsse:

  • berufliche Grundbildung (BK I)
  • Berufsabschluss (z. B. „Staatlich geprüfte/r Assistent/in“) (BK II)
  • Fachhochschulreife (BK II)

Fachschule (FS)

Jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter: Auch wenn das noch ein Stück in der Zukunft liegt, ist es nicht verkehrt zu wissen, dass du, nachdem du deine Berufsausbildung abgeschlossen hast, eine Fachschule besuchen kannst.
Solche Schulen dienen der beruflichen Weiterbildung (Fachschulstudium) und vermitteln bereits sehr spezielles berufsbezogenes Fachwissen. Fachschulen gibt es beispielsweise für den Bereich „Technik und Gestaltung“ oder „Wirtschaft“ oder „Organisation und Führung“.
Hier kannst du dich für die spätere berufliche Selbstständigkeit qualifizieren, z. B. als Meister im Handwerk.
Die Fachhochschulreife berechtigt gegebenenfalls sogar zu einem Hochschulstudium. Oft kann man Fachschulen in Teilzeit besuchen, sodass du die Möglichkeit hast, parallel im Betrieb weiterzuarbeiten.
Du kannst sogar finanzielle Unterstützung beantragen (BAföG).

Berufsfachschule (BFS)

Es gibt einjährige (1BF), zweijährige (2BF) und dreijährige (3BF) Bildungsgänge an Berufsfachschulen.
In der Regel wird hier in Vollzeit in ein, zwei oder drei Jahren eine berufliche Grundbildung vermittelt, die dich auf deinen gewÜnschten Beruf vorbereitet. Bei vielen Bildungsgängen muss auch ein Praktikum absolviert werden. Es ist außerdem möglich, an der BFS einen vollwertigen Berufsabschluss zu erwerben.

Ein Überblick der wählbaren Bereiche:

  • gewerblich-technischer Bereich
  • kaufmännischer Bereich
  • pflegerischer Bereich
  • hauswirtschaftlich-sozialpädagogischer Bereich

Abschlüsse:

  • Berufsabschluss
    (z. B. Maschinen- und Anlagenführer/in oder Staatlich anerkannte/r Kinderpfleger/in)
  • Fachschulreife = Mittlere Reife

Berufsoberschule (BOS)

Die Berufsoberschule – oder nur Oberschule – ist unterteilt in die Mittelstufe, die nur ein Jahr dauert, und in die Oberstufe, die zwei Jahre lang geht. Die Mittelstufe, auch Berufsaufbaschule (BAS) genannt, gliedert sich in die Typen gewerblich- technisch, kaufmännisch, hauswirtschaftlich- pflegerisch-sozialpädagogisch und landwirtschaftlich.
Die Berufsoberschule ermöglicht es, mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in nur zwei Jahren das Abitur zu machen, also die fachgebundene Hochschulreife, oder bei Belegung einer zweiten Fremdsprache auch die allgemeine Hochschulreife zu bekommen. Nach zwei Jahren werden in den Fächern Mathematik, Deutsch, Englisch und dem gewählten Profilfach die Abiturprüfungen geschrieben. Dieses Profilfach ist, je nach dem für welche Fachrichtung du dich entschieden hast, Physik bei der Technischen Oberschule (TO), Wirtschaft bei der Wirtschaftsoberschule (WO) oder Pädagogik bei den Berufsoberschulen für Sozialwesen (SO).
Oberschüler können gewöhnlich elternunabhängiges Schüler- BAföG erhalten, welches – wenn die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden – nicht zurückbezahlt werden muss.

Abschlüsse:

  • Mittlere Reife (BAS)
  • Fachhochschulreife (BOS)

Berufliches Gymnasium (BG)

Mit Vollzeitunterricht kannst du hier die Hochschulreife erlangen. Bei einem beruflichen Gymnasium entscheidest du dich – im Gegensatz zum allgemeinbildenden Gymnasium – gleich zu Anfang für einen bestimmten fachlichen Bereich, z. B. Wirtschaft, Technik, Finanzmanagement, Gesundheit, etc. Mit diesem speziellen beruflichen bzw. fachlichen Schwerpunkt kannst du dann einen Schulabschluss erwerben.
Die Ausbildung am BG dauert gewöhnlich drei Jahre. Es gibt aber auch sechsjährige Bildungsgänge, wie sie z. B. das Technische Gymnasium an der Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule in Freiburg oder auch das Sozialwissenschaftliche Gymnasium an der GHSE in Emmendingen anbieten. Sie beginnen mit der 8. und enden nach der 13. Klasse mit der Abiturprüfung. Daher kannst du nach erfolgreichem Abschluss direkt einen Beruf ergreifen oder an einer Hochschule studieren.

Abschluss:

  • Hochschulreife

Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf (VAB)

Das Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf (VAB) bietet dir berufliche Orientierung und Berufsfindung.
Wenn du also noch keinen Abschluss hast, kannst du dich mit dem VAB auf eine Berufsausbildung vorbereiten. Du lernst ein oder sogar bis zu drei Berufsfelder kennen, um dir ein Bild davon zu machen, ob diese Richtungen etwas für dich sein könnten oder nicht. Zudem wird gleichzeitig auch deine Allgemeinbildung erweitert. Der Unterricht besteht nämlich einerseits aus Theorie und Praxis von berufsbezogenen Lernfeldprojekten und andererseits aus lebensweltbezogenen Lernprojekten. Das VAB ist eine Vollzeitausbildung und dauert in der Regel ein Jahr.

Abschluss:

  • Zertifikat über einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Bildungsstand

Berufseinstiegsjahr (BEJ)

Wenn du im selben Jahr, in dem du deinen Hauptschulabschluss machst, keinen Ausbildungsplatz mehr findest, kannst du im BEJ wichtige Schlüsselqualifikationen erlernen, die deine Chance auf einen guten Ausbildungsplatz erhöhen.
Nach der Absolvierung des BEJ besteht für dich keine weitere Berufsschulpflicht mehr.

Abschluss:

  • Erwerb von berufsfachlichen und praktischen Kompetenzen

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