Das sagen Personaler - das Foto in der Bewerbung

Für die meisten Leute fängt der Berufseinstieg mit einer Bewerbung an. Glücklich können sich diejenigen schätzen, die ohne einen langen Bewerbungsprozess auskommen, da sie im Familienbetrieb oder über eine Empfehlung in den Job kommen. Alle anderen setzen sich im ersten Schritt mit der Frage auseinander: „Was gehört eigentlich in die Bewerbungsunterlagen hinein?

Schnell stellst du fest, dass ein Foto Teil vieler Bewerbungen ist, obwohl es in den meisten Stellenausschreibungen nicht gefordert wird. Daher könntest du dir die Frage stellen, ob ein Foto unbedingt in die Bewerbungsunterlagen hineingehört.

Bewerbungsfoto

Gesetzliche Grundlage sorgte für Verwirrung

Mit der Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetztes (AGG) hat der Gesetzgeber im Jahr 2006 ein Gesetz auf den Weg gebracht, mit dem er unter anderem Diskriminierungen aufgrund von Hautfarbe, Religion, Geschlecht und Alter vorbeugen will. Gleichzeitig sorgte das Gesetzesvorhaben unter Bewerbern und Personalern für Verwirrung, da diese nicht mehr wussten, wie sie mit Fotos umzugehen haben, so Christian Püttjer/ Uwe Schnierda auf karriereakademie.de. Es wurde sogar befürchtet, es wäre inzwischen verboten, ein Foto mit zu schicken. Insgesamt ist diese Unklarheit mittlerweile gewichen. Dennoch gibt es beim einzelnen Bewerber Zweifel im Umgang mit dem Thema Bewerbungsfoto.

Die Idee hinter dem Gesetz ist, dass die Fähigkeiten des Menschen und seine Eignung für die Stelle im Vordergrund stehen sollen. Subjektive Faktoren wie Sympathie, die vielleicht beim Betrachten eines Fotos aufkeimt, oder die persönliche Einstellung des Bewerbers, welche sich in Dingen ausdrücken könnte wie Frisur, Schmuck oder Kleidung, soll bei der Entscheidung, ob jemand eingeladen wird, keine Rolle spielen. Der Bewerber mit den besten Fähigkeiten soll die Stelle erhalten. Aber läuft das wirklich so?

Welche Meinung haben Personal-Entscheider?

Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben kann das Foto nicht die Grundlage für eine Einladung zum Bewerbungsgespräch sein. Und glücklicherweise ist es auch nicht so. Jedoch verweisen das Staufenbiel Institut und Kienbaum auf eine anonym durchgeführte Befragung unter Personalern. Hierin äußerten 82% der Personaler, ein Foto mache eine Bewerbung erst komplett. Noch weiter gingen 9% der Befragten, indem sie das Foto in der Bewerbung als „ausschlaggebend“ bezeichneten. Somit wird von der Mehrheit der deutschen Personaler erwartet, in den Bewerbungsunterlagen ein Foto vorzufinden. Dies scheint eine deutsche Eigenheit zu sein. In den USA, England, Frankreich oder Spanien gelten Fotos im Anhang von Bewerbungsunterlagen als eher selten, weiß Winfried Gertz von Jobware.de.

Trend versus Realität

Die im internationalen Vergleich eher exotische Rolle des Bewerbungsfotos in Deutschland lässt vermuten, dass zukünftig auch bei uns auf Fotos zunehmend verzichtet wird. Auch wenn eine Software und also der Einsatz künstlicher Intelligenz Entscheidungsprozesse im Personalbereich intensiver unterstützen wird, verliert das Foto seine Bedeutung. Jedoch ist unklar, wann diese Zukunft sein wird. 

Daher empfehlen wir von VOLL KONKRET, realistisch zu sein und sich nicht unnötig der eigenen Chancen zu berauben. Das Foto MUSS nicht in die Bewerbungsunterlagen, sollte jedoch aus den oben erwähnten Gründen dazu gehören. Denn auch der Unternehmer sucht sich seine Mitarbeiter nicht nur nach fachlichen Kriterien aus. Wichtig ist   ebenfalls eine gute Atmosphäre bei der Arbeit. Diese erhoffen sich die Chefs und Kollegen eher durch Menschen, die ihnen sympathisch sind. Warum solltest du dich dieses Vorteils berauben?

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