Generalistische Pflegeausbildung

– eine erfolgreiche Kompaktausbildung

Gute Pflegefachkräfte werden in Deutschland händeringend gesucht. Deshalb wurde die Ausbildung der Pflegekräfte 2020 neu konzipiert und generalistisch ausgelegt. Das bedeutet in der Praxis: anstatt die Pflegeausbildung in nur einem Pflegebereich zu absolvieren, durchläuft man in der generalistischen Pflegeausbildung zwei Jahre eine allgemeine Pflegefachausbildung und kann dann nochmal einen Schwerpunkt setzen in der Altenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. So sind die fertig ausgebildeten Pflegefachmänner und -frauen mit einem breiten Grundwissen vielseitig einsetzbar und können mit dieser Ausbildung in ganz Europa arbeiten.

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Sabrina Fazio (26) ist gelernte Altenpflegerin und Ausbildungsleitung an der Evangelischen Altenhilfe in St. Georgen im Schwarzwald und ist mit der Entwicklung des Ausbildungsbereiches in der Pflege sehr zufrieden: „Dadurch, dass die Auszubildenden drei Berufe in drei Jahren lernen, ist das schon ein großer Unterschied zu früher. In der generalistischen Ausbildung lernen die angehenden Pflegefachkräfte selbstständiger zu arbeiten und an alles zu denken, was zum Berufsalltag gehört.“ Und was ist noch neu? „Einmal die Woche haben die Auszubildenden einen SOL-Tag, kurz für „Selbstorganisiertes Lernen“. An diesem Tag bekommen die Azubis von uns und von der Schule Aufgaben und lernen dadurch, wie sie praxisorientiert arbeiten, sich selbst gut organisieren und welche Aufgaben höhere Priorität haben“, erzählt die Ausbildungsleiterin. So gelingt der Einstieg nach der Ausbildung in das Berufsleben meist viel einfacher und es ist keine größere Einarbeitungsphase mehr nötig.
Das klingt für dich interessant? Du bist dir noch nicht sicher, ob der Pflegeberuf der richtige für dich ist? Wenn du diese Eigenschaften mitbringst, bist du schon einmal auf dem richtigen Weg:
- abgeschlossene Schulausbildung (mittlere Reife)
- Geduld
- Einfühlungsvermögen
- emotionale Belastbarkeit
- soziales Engagement


Wenn du noch Fragen hast oder auf der Suche nach einer Berufsschule bist, kannst du dir online jederzeit ein Beratungsteam in deiner Nähe suchen und dich an diese wenden oder eine Infoveranstaltung besuchen.

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Ein Erfahrungsbericht – von
Pflegefachmann Ferid Suljic:

Ferid Suljic (33) hat 2020 die Generalistische Pflegeausbildung in der Evangelischen Altenhilfe in St. Georgen im Schwarzwald absolviert. Heute arbeitet er im Pflegeheim Lorenzhaus als Pflegefachmann in der Stationären Langzeitpflege im Fachgebiet Altenpflege.

Ferid hat VOLL KONKRET einige Fragen zu seiner Ausbildungszeit beantwortet und wie er zu diesem Beruf gefunden hat:

Wie ist dein Einstieg in die Pflegeausbildung gewesen?
Ich würde mich selbst eher als Spätzünder bezeichnen, da ich bis zu meinem siebten Lebensjahr in Deutschland aufgewachsen bin und dann mit meinen Eltern wieder zurück nach Bosnien-
Herzegowina gezogen bin. Dort habe ich Politikwissenschaften studiert, was eine meiner Leidenschaften ist. Durch ein Projekt für Fachkräfte in der Pflege bin ich nach Deutschland zurückgekommen und habe 2020 meine Pflegeausbildung in St. Georgen begonnen. Mir war wichtig, eine Ausbildung in einem Bereich zu machen, in dem ich gebraucht werde und einen Mehrwert für die Gesellschaft darstelle.

Wie hast du gemerkt, dass der Pflegeberuf der Richtige für dich ist?
Die Vielseitigkeit in diesem Beruf macht mich sehr glücklich. Dass ich pflegebedürftige Menschen täglich pflegerisch und sozial unterstütze, verbessert ihre Lebensqualität und verhindert, dass sie im Alter vereinsamen. Zu wissen, dass ich gebraucht werde, treibt mich jeden Tag an, mein Bestes zu geben und motiviert mich, immer auf dem aktuellen Ausbildungsstand zu bleiben und mich fortzubilden. Die Pflege ist für mich eine
wichtige Säule in der Gesellschaft und ein Beruf mit sehr viel Wertschätzung für beide Seiten – Pfleger und Gepflegte.

Wie sieht dein Karriereweg heute aus? Wie ist dein Plan?

Da es ständig neue medizinische und pflegerische Erkenntnisse aus der Forschung gibt, müssen wir Pfleger*innen immer auf dem neuesten Stand sein. Somit bilden wir uns also immer wieder fort. Eine Weiterbildung möchte ich gerne noch machen. Da gibt es viele Möglichkeiten. Ich denke da in Richtung Pflegemanagement oder auch an mehr fachlich gezielte Weiterbildung. Hier handelt es sich um Spezialgebiete, durch die man befähigt wird, in der Patientenversorgung oder Gesundheitsprävention zu arbeiten. Zum Beispiel die Weiterbildung zum Pflegeexperten in der Onkologie interessiert mich sehr. Mal schauen, für was ich mich dann entscheide.
Danke dir Ferid!

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